Die Olmeken 1500 bis 400 v. Chr.

Die Olmeken gelten als Mutterkultur Mesoamerikas, sie besiedelten zwischen 1500 – 400 v.Chr. die Golfküste von Tabasco und Veracruz, wobei sie immer mehr in das sumpfige Landesinnere des Urwalds vor drangen. Ihr Einfluss reichte von Oaxaca bis nach Guerrero im Westen, den Hochländern Mexikos und über das Tal von Mexiko (Anáhuac).

Olmeken Steinkopf
Olmeken Steinkopf

Die Ausdehnung dieser Hochkultur und die bei Ausgrabungen entdeckten künstlerisch gestalteten Gegenstände lassen ein Staatswesen mit abgabenpflichtiger Bevölkerung und einer Oberschicht vermuten. Die Olmeken waren ein künstlerisch hoch entwickeltes Volk, die hohe Entwicklungsstufe dieser Kultur zeigt sich vor allem in ihre Steinmetzkunst, sie hinterließen riesige bis zu 2,85 Meter hohe und bis zu 30t schwere, in Basaltstein gehauene Köpfe, mit einem Umfang von bis zu 6 Meter, die als Herrscherportraits zu deuten sind. Die Basaltsteinblöcke wurden über große Entfernungen herbeigeschafft, bevor sie an Ort und Stelle behauen wurden. Bisher wurden 17 dieser eindrucksvollen Kolossalköpfe gefunden, jeder hat individuelle Gesichtszüge. Die Olmeken bevorzugten Jade, Obsidian und Basalt als Materialien. Diese und andere Überreste der olmekischen Kultur sind heute in der mexikanischen Stadt Villahermosa zu besichtigen.

Im Bundesstat Veracruz liegt San Lorenzo, das erste und älteste Zentrum der Olmekenkultur, ca. 45 Kilometer südwestlich von Minatitlán. San Lorenzo lag auf einem rund 50 Meter hohem Plateau, das zumindest teilweise künstlich angelegt wurde. Ein weiteres Zentrum war La Venta im Bundesstaat Tabasco, das heute ein Naturpark ist, mit seiner 30 Meter hohen Pyramide, ca. 50 Kilometer östlich der Hafenstadt Coatzacoalcos. Weiter Zentren waren Cerro de las Mesas und Tres Zapotes.

Die Häuptlinge der Olmeken, waren Könige und Priester in einer Person, sie hielten ihre weit verstreut lebenden Untertanen durch magische Praktiken in Schach. Als „übernatürlich“ Begabte lenkten sie das politische und religiöse Geschick der Bevölkerung. Mit diesen Praktiken waren sie offensichtlich in der Lage von ihren Untertanen in mühevoller Arbeit, gewaltige Kolossalbildnisse und Kultzentren erschaffen zu lassen. Die Kultur der Olmeken hat über ihr Kerngebiet hinaus die Nachfolgekulturen in Mesoamerika vielfältig beeinflusst.