Frida Kahlo »1907-1954«

Magdalena Carmen Frida Kahlo

Ein Leben zwischen Leid und Leidenschaft – Ich male mich selbst, da ich oft alleine bin und das, was ich bin am Besten kenne…

Magdalena Carmen Frida Kahlo wurde als 5. Tochter des Berufsfotografen Guillermo Kahlo, am 6. Juli 1907 in dem Stadtteil Coyoacán (México City) geboren, später gibt sie ihr Geburtsdatum jedoch mit 1910 an, dem Datum der Mexikanischen Revolution.

1925 wurde die Gymnasiastin Frida Kahlo in México City bei einem Zusammenstoß zwischen einem Omnibus und einer Straßenbahn schwer verletzt. Bei dem Aufprall bohrte sich eine Haltestange durch ihren Unterleib. Frida überlebte den Unfall mit 17 Knochenbrüchen, schweren Verletzungen an der Wirbelsäule und einem zertrümmerten Fuß. Monatelang musste sie im Bett liegen, für eine unternehmungslustige Achtzehnjährige wie Frida war das besonders quälend. Die Zeit der Genesung nutzte sie dazu, sich im Selbststudium das Malen beizubringen. Ihre Mutter lies ihr eine Staffelei für das Bett anfertigen, damit sie es auf dem Rücken liegend versuchen kann.

1926 – entsteht Fridas erstes Selbstporträt „Selbstbildnis mit Samtkleid“

1928 zeigte sie einige ihrer Bilder dem berühmten mexikanischen Maler Diego Rivera, der sie ermutigte, ihre Arbeit fortzusetzen. In diesem Jahr wurde sie auch Mitglied der Kommunistischen Partei Mexikos und Diego Rivera malt Frida mit roter Bluse und fünfzackigem Stern beim Verteilen von Waffen für den revolutionären Kampf.

1929 heirateten Frida und Diego, sie eine zierliche junge Frau und er ein doppelt so alter Mann. Es war eine leidenschaftliche Liebe belastet durch zahlreiche Seitensprünge von Diego mit ihrer eigenen Schwester, seinen Modellen und Kunstschülerinnen und mit zahlreichen Trennungsaffären. Doch das hält Frida nicht davon ab, die gleiche sexuelle Freiheit wie er zu beanspruchen. Im Umfeld der mexikanischen Machokultur von damals outete sie sich mit ihrer natürlichen Dramatik als bisexuell.

Legendär sind Fridas Feste, in der Casa Azul in Coyoacán bekochte sie nicht nur Diego, sondern auch Bekannte und Freunde aus aller Welt. Als Léon Trotzkij 1937 in Mexiko politisches Asyl erhielt, stellte sie ihm ihr Haus zur Verfügung und die beiden hatten eine Affäre.

Im November 1938 zeigt eine New Yorker Galerie erstmals Bilder von Frida Kahlo. 1939 erwirbt der Louvre ein Selbstporträt von ihr. Im gleichen Jahr lassen sich Rivera und Kahlo scheiden, ihre Ehe blieb kinderlos, obwohl Frida 2 mal schwanger war. Jedoch ein Jahr später heiraten sie in San Francisco zum zweiten Mal (im Jahr von Trotzkis Ermordung in Mexiko). 1940 beteiligte sich Frida an der Internationalen Surrealistenausstellung „Exposicion International del Surrealismo“ in ihrer Heimatstadt. 1946 wurde Frida Kahlo mit dem mexikanischen Nationalpreis für Malerei ausgezeichnet; prämiert wurde ihr Werk mit dem Titel „Moses“. Nach dramatischen Höhe- und Tiefpunkten ihrer Ehe malt Frida Kahlo zur Zeit der Versöhnung «Liebesumarmung des Universums, der Erde (Mexiko), mir, Diego und Herrn Xolotl» (1949). Kahlo kehrt die Rollen um, sie hält den grossen (auch körperlich grossen), berühmten Ehemann Diego Rivera nackt wie ein Kind in ihren mütterlichen Armen.

Ihre letzten Jahre verbrachte Kahlo größtenteils im Bett. Das ganze Jahr 1950 lag sie im Krankenhaus wo sie sich mehrere schwere Operationen unterziehen musste. Während dieser Zeit wuchs ihre Verbundenheit mit der Kommunistischen Partei. Trotz dieser schweren Zeit malte sie nicht nur weiter, sondern unterrichtete auch ihre Schüler. In ihrem Engagement sah sie ihren Beitrag für Freiheit und Frieden. Aufgrund der vielen Medikamente und der Schmerzen wurde Frida Kahlo schließlich alkohol- und drogenabhängig. 1953 musste ihr rechtes Bein amputiert werden.

Frieda Kahlo starb am 13. Juli 1954, sechs Tage nach ihrem 47. Geburtstag in Coyoacán an den Spätfolgen des Unfalls. Ihr Wohnhaus beherbergt heute ein ihrem Leben und Werk gewidmetes Museum.

In ihren gut 200 Werken verarbeitet sie ihr Schicksal, die Schmerzen, die körperliche Behinderung, die Kinderlosigkeit, jedoch die meisten Bilder sind Selbstportraits. 1959 wird das Museum Frida Kahlos – Casa Azul „das blaue Haus“ – in México eröffnet, ohne Zweifel eines der intimsten Museen der Welt und nach dem Willen des 1957 verstorbenen Diego Rivera dem Mexikanischen Volk übergeben. Das kleine blaue Haus, enthält neben persönlichen Dingen und Werken des Ehepaares auch Bilder und Skulpturen mexikanischer Künstler des 18. und 19. Jahrhunderts. 1984 erklärte die mexikanische Regierung die Werke von Frida Kahlo zum nationalen Erbe. Eine regelrechte Andenkenindustrie vermarktet das Erbe der Frida Kahlo.