Die Kolonialzeit

Antonio de Mendoza wurde 1535 zum ersten spanischen Vizekönig ernannt und somit die Grundlage für die Kolonialregierung in Mexiko gelegt. Die spanische Kolonialzeit dauerte von 1535 bis 1821, während dieser Zeit herrschten insgesamt 61 Vizekönige über Mexiko. In dieser Zeit wurden eine Reihe von militärischen und Forschungsexpeditionen durchgeführt, durch die schließlich die heutigen US-Bundesstaaten Texas, New Mexiko und Kalifornien ein Teil von Neuspanien wurden.

Geprägt war die Kolonialisierung Mexikos durch Ausbeutung und Versklavung der einheimischen Bevölkerung, sowie die Stellung, Macht und Missionierung der römisch-katholischen Kirche, deren Missionare wie Augustiner, Dominikaner, Franziskaner und Jesuiten zusammen mit den Conquistadores in das Land kamen. Juan de Zumárraga wurde 1528 der erste Bischof von Mexiko, um 1548 wurde das Land zum Erzbistum. Bevor 1859 das Kirchenvermögen verstaatlicht wurde, hatte die Kirche ca. 1 Drittel allen Eigentums und Landes in ihrem Besitz.

  • Die Gesellschaft war in 3 Klassen aufgeteilt:
    • weiße Mexikaner unter denen es ein weiteres Klassensystem gab. Die höchste und mächtigste Klasse stellten die in Spanien geborenen Peninsulares dar, sie unterschieden sich von den in Neuspanien geboren und dort aufgewachsen Criollos oder Kreolen. Die Peninsulares kamen aus Spanien, um die höchsten Kolonialämter sowohl in der zivilen als auch der kirchlichen Verwaltung zu besetzen. Sie hielten sich gesellschaftlich von den Criollos fern, die fast nie hohe Ämter erhielten. Die Verbitterung der Criollos darüber wurde später in der Unabhängigkeitsbewegung eine treibende Kraft.
    • die Mestizen (indianische Bevölkerung, die während der Kolonialzeit eine beständig anwachsende Gruppe darstellte).
    • schwarze Sklaven, freigelassene Schwarze.

Vor der Einsetzung des Vizekönigtums war die Regierung im heimatlichen Spanien beunruhigt über Ineffizienz und Korruption in der Kolonialverwaltung. Trotz regelmäßiger königlicher Untersuchungskommissionen waren Bestechung und Erpressung allgemein üblich. Ende des 18. Jahrhunderts versuchte Spanien vor allem in den Jahren von 1789 bis 1794 unter dem Vizekönig Juan Vicente Güémez Pacheco, conde de Revilla Gigedo, eine Reihe von Verwaltungsreformen einzuführen. Diese Reformen beseitigten aber die grundlegenden Schwächen des Systems nicht, und so schwächten Anfang des 19. Jahrhunderts der Unmut der Criollos und die ineffiziente Regierung Neuspaniens die Verbindung zwischen der Kolonie und dem Mutterland.

Nach der Besetzung Spaniens durch Napoleon, begann der mexikanische Unabhängigkeitskrieg und das Ende der spanischen Kolonialzeit.