Ökotourismus – Mexiko

Für die Touristen aus den Industrienationen entwickelt sich der Ökotourismus“ immer mehr zum Trend und in letzter Zeit nimmt diese Gruppe von Touristen zu, die sich bewusst für die Natur und die unberührten Schönheiten des Reiselandes interessieren. Ökotourismus oder Ecotourism versteht sich als Tourismus mit dem Ziel eines verantwortungsvollen Umgangs zwischen Mensch und Natur. Inzwischen gibt es sogar schon einige Ecotourism-Reiseagenturen, die ökologische Reisen zur Entdeckung der Natur in Mexiko anbieten, ebenso wie Literatur über die Naturparks und Reservate. Mexiko bietet inzwischen immerhin 34 Biosphärenreservate und 65 staatliche geschützte Nationalparks, sowie zahlreiche Schutzgebiete für Flora und Fauna.

Aber der Ökotourismus bringt auch Probleme mit sich, durch den Besuch von bisher kaum frequentierten Naturschutzgebieten und die Weitergabe der Informationen an andere Touristen und Ökotourismusorganisationen, passiert genau das Gegenteil vom beabsichtigten Ziel. Es reisen immer mehr ,,Ökotouristen“ in diese Regionen und schnell entsteht wieder eine Infrastruktur, um diese zu beherbergen und zu verpflegen. So wird ein ursprüngliches Schutzgebiet zum Tourismuszentrum und die Natur ist nicht mehr geschützt, sondern zerstört.

Biosphären-Reservate, Naturparks und Schutzgebiete:

Die Regierung von Mexiko unternimmt große Anstrengungen, schöne und gefährdete Landstriche in Naturschutzgebiete umzuwandeln und bemüht sich die Artenvielfalt der Tierwelt zu erhalten, das Land steht mit seinen Bemühungen jedoch noch am Anfang.

Dazu zählen z. B. die Biosphäre des Cortés-Meer in Nordmexiko, im Cortes-Meer sind 35% der weltweit existierenden Walarten und 82% aller Meeressäugetiere vertreten, sowie eine Reihe von Inseln vor der Küste Niederkaliforniens mit seltenen Tierarten und der Möglichkeit, Wale aus nächster Nähe zu beobachten. Der dicht bewaldete San Pedro Martir Nationalpark liegt inmitten der trockenen Landschaft der Baja California mit einer vielfältigen Tierwelt, hier befindet sich auch eines der großen Observatorien des Landes.

Des Weiteren wollen Mexikanische Umweltorganisationen das Inselparadies Espíritu Santo „Aquarium der Welt“ im nordwestlichen Golf von Kalifornien zu einer erstklassigen Adresse für Ökotouristen machen. Dadurch soll das Biosphärenreservat UNESCO geschützt und gleichzeitig Wachstum für die lokale Bevölkerung erzielt werden.

Von Mitte Dezember bis Mitte März kann man mit etwas Glück bei Puerto Vallarta in der Banderasbucht, Buckelwale die von dort überwintern beobachten. Bei Nuevo Vallarta liegt die geschützte Region mit der Quelele Lagune, die von Ornithologen als eine der interessantesten Plätze Mexikos bezeichnet wird.

Viel besucht wird die größte Schlucht Nordamerikas, die Barranca del Cobre (ist ca. viermal so groß und eineinhalb mal so tief wie der bekanntere Grand Canon) in der Sierra Madre Occidental und die Nationalparks von Cumbres de Monterrey und Sierra Madre Occidental

Im Hochland von Michoacán liegt das »Schmetterling-Sanktuarium«, in dem jedes Jahr Millionen des gelb-braun gestreiften Monarch Schmetterlinge aus dem 6.000 km entfernten Norden Kanadas und den USA überwintern. Berühmt sind auch die hochgelegenen Nationalparks um die Vulkane Popocatépetl und Itzaccíhuatl bei Mexiko-Stadt, sowie am Pico de Orizaba auf dem Weg nach Veracruz. Ein weiteres großes sich in Ost-West-Richtung erstreckendes Naturschutzgebiet ist der Nevado de Toluca-Nationalpark südwestlich von Mexiko-Stadt.

Im Bundesstaat Tabasco liegt das Naturschutzgebiet Pantanos de Centla, es gilt als eines der best erhaltenen Ökosysteme des Kontinents, mit einigen Spezies die vom Aussterben bedroht sind.

Im Bundesstaat Chiapas wurde Anfang April 2003 der neue Ökoerlebnispark Cañön del Sumidero von der mexikanischen Bundestourismusministerin Leticia Navarro offiziell eröffnet. Im Park gibt es viele Aussichtspunkte und die Gelegenheit zu Bootsfahrten, um die wunderbare Szenerie zu erleben.

Der ca. 1800 ha große Palenque National Park schützt eine der wichtigsten archäologischen Stätte und einige der grüßten Kulturschätze Mexikos, unter Ihnen der Tempel der Inschriften und der Mayapalast. Der Park ist umgeben von tropischen Wald und zahlreich bedrohte Tierarten leben in seinen Grenzen. Nahe Palenque liegen die Kaskaden von Agua Azul – Spezielles Biosphären Reservat mit ca. 2609 Hektar. Das „Blaue Wasser“, ein Naturwunder inmitten tropischer Vegetation, das man auf keinen Fall verpassen sollte. Hier stürzt der Rio Yax in breiten kilometerlangen Kaskaden Felstreppen hinab in Bassins und in den strömungsärmeren Bereichen sich gut baden lässt. Das herrlich blaue und türkise Wasser verdankt seiner Färbung einem hohen Kalkanteil, abgesehen von Regenfällen.

Des Weiteren befinden sich in Chiapas besonders artenreiche Gewässer wie z. Bsp. die Lagunen von Montebello, die 52 Seen und Lagunen sind seit 1995 als Nationalpark ausgewiesen. Auch die Nebelwälder in den Regionen „El Triunfo, El Ocote und Montes Azules wurden zu besondere Schutzgebiete deklariert.

Im südlichen Quintana Roo befinden sich die letzten größeren Bestände der ehemals die gesamte Yucatán Halbinsel bedeckenden tropischen Wälder. Außerdem ist die Küste mit ausgedehnten Feuchtgebieten und Korallenriffen in diesem Bereich noch weitgehend unberührt, so dass insgesamt von einer hohen Biodiversität der Region gesprochen werden kann. Die zwei großflächigen Biosphärenreservate Sian Ka’an mit ca. 4800 Quadratkilometern Dschungel, Mangrovensümpfen und 110 Quadratkilometer Korallenriff an der Küste und Calakmul im Binnenland. Die archäologische Zone von Calakmul umfasst ca 7.316 km² von dichten Dschungel und Maya Ruinen. Die alte Stadt war eine der bedeutendsten Mayastädte. Das Naturschutzgebiet ist zudem ein der wichtigsten Rückzugsgebiete für Wildkatzen. Das Biosphärenreservat und Weltnaturerbe (1987) Sian Ka’an ist dagegen weniger durch land- und forstwirtschaftlichen Nutzungsdruck, sondern mittelfristig vor allem durch Expansionsbestrebungen der Tourismuswirtschaft im Gebiet um Cancún bedroht. Ein weiteres und viel besuchtes Ziel des Ökotourismus ist der öko-archäologische Park von Xcaret. Xcaret liegt etwa 75 Km südlich von Cancún am Meeresufer. Zu sehen gibt es viel in dem Park, Maya-Tempel, das Aquarium mit seinen Delphinen, eine Schildkrötenaufzuchtsstation, ein Orchideenhaus, den botanischen Garten, ein Vogelgehege, unterirdische Flussläufe, Lagunen, Strände.