Venustiano Carranza »1859-1920«

Venustiano Carranza (1859-1920)

Präsident von Mexiko (1914-1920), Vertreter der konservativen Fraktion im Jahrzehnt der mexikanischen Revolution (1910 bis 1920). Caranza wurde am 29.12 1859 in Cuatro Ciénegas – Bundesstaat Coahuila als eines von fünfzehn Kindern geboren. Sein Vater, Jesús Carranza, war ein Oberst in der Armee von Benito Juárez und ein wohlhabender Grundbesitzer.

Carranza wurde 1911 von Francisco Indalecio Maderos zum Gouverneur seines Heimatstaates ernannt. Als Madero 1913 einem Attentat zum Opfer fiel, führte Carranza die Truppen der Konstitutionalisten, die 1914 General Victoriano Huerta, den Mörder von Maderos stürzten. Danach leitete er die Übergangsregierung. Zwei Präsidentschaftsanwärter, Emiliano Zapata und Francisco Villa, brachten die Massen gegen Carranza auf und trieben ihn aus Mexiko-Stadt. 1915 versprach Carranza weit reichende soziale und landwirtschaftliche Reformprogramme und sicherte sich so breite Unterstützung in der Öffentlichkeit. Als zwei Jahre später eine neue linksgerichtete Verfassung genehmigt worden war, die die geplanten Reformen auf eine rechtliche Grundlage stellte, wurde Carranza am 11 März 1917 zum Präsidenten gewählt. Der mehr als sechs Jahre wütende Bürgerkrieg in Mexiko, der das Land nach dem Sturz der Diktatur Porfirio Diaz überzog, endet mit der Verkündung einer neuen Verfassung durch Präsident Venustiano Carranza.

Während Carranzas Amtszeit gab es eine Reihe von Konflikten mit ausländischen Investoren, deren landwirtschaftlicher Besitz in Mexiko beschränkt und deren Ölquellen verstaatlicht werden sollten. Carranza erfüllte seine Reformversprechungen nicht und General Álvaro Obregón, ein ehemaliger Anhänger Carranzas, initiierte einen Volksaufstand gegen ihn, Carranza musste fliehen. Er wurde jedoch auf der Flucht festgenommen und am 21. Mai 1920 auf seinem Weg ins Exil in Tlaxcalantongo – Bundesstaat Puebla ermordet.