Die Azteken

quetzalcoatl

Die Geschichte der Azteken Zivilisation. Zu den von Süden Nordamerikas, wahrscheinlich aus der Gegend des südkalifornischen Raumes einwandernden Gruppen gehörten auch die Méxica, von deren Namen sich die heutige Staatsbezeichnung ableitet und die in der europäischen Geschichtsschreibung als Azteken bezeichnet werden. Nach ihren eigenen Mythen kamen sie aus der Stadt Aztlan – dem „Ort der weißen Reiher“. Der Sage nach, hatten ihnen die Götter prophezeit, dass sie einen Adler auf einen Kaktus erblicken werden, der eine Schlange zwischen Krallen und Schnabel fest hält und dort sollten sie siedeln, was im Wappen der Mexikanischen Flagge dokumentiert wird.

Um 1325 ließen sie sich auf einer kleinen unfruchtbaren Schilf Insel im heute ausgetrockneten Texcoco See im Hochland nieder, nachdem ihnen ihr Hauptgott Huitzilopochtli ein Zeichen gegeben haben, dass ihre Wanderschaft ein Ende habe  und gründeten hier Tenochtitlán. Tenochtitlán war die Hauptstadt und Zentrum der aztekischen Kultur, mitten im Texcoco See gelegen und nur über Dämme erreichbar. Was die Azteken aber zur dominanten Zivilisation im zentralen Hochland Mexikos werden ließ, war ihr Wissen, das sie in größeren Maßstäben denken ließ und eine ausgefeilte Kriegstechnik. Die Azteken gewannen schnell an Einfluss und Macht in der Region, innerhalb von 100 Jahren erkämpften sie die Vormachtstellung in Zentralmexiko und unterwarfen nach und nach die anderen Stämme. Durch Kriegszüge Diplomatie, Bündnisse und Handel machten sie sich Stämme tributpflichtig in einem Gebiet, das zur Zeit der Ankunft der Europäer vom Atlantischen Ozean bis nach Süd – Mexiko und Guatemala reichte. Von einer aztekischen Großmacht kann man ab ca. dem Jahr 1440 sprechen. Im Zentrum der aztekischen Kultur stand der Glaube an eine Vielzahl von Göttern, die Sie oftmals von den unterworfenen Völkern übernommen hatten, sowie ihr unerschütterliche Glaube an den eigenen Untergang.

Ein neugeborenes Aztekenbaby wurde von der Hebamme mit einem düsteren Spruch begrüßt: Du bist auf die Erde gekommen, dem Ort der Qual den Ort des Durstes, den Ort des Hungers, den Ort des Weinens, den Ort der der eigenen Schwäche.

Die späte Großmacht auf dem Hochland. Innerhalb von 200 Jahren schufen die Azteken ein verzweigtes »Tributimperium«. Den Aufstieg zur Großmacht im zentralen Hochland trieb der Herrscher Moctezuma I. voran, der den Beinamen „Ilhuicamina“ (Himmelsschütze) trug. Ihm gelang es durch seine Nähe zu den Göttern, alle umliegenden Stämme zu Tributzahlungen zu zwingen. Während ihrer Blütezeit waren ca. 40 Provinzen tributpflichtig. Die Azteken lebten in einer „Klassengesellschaft mit dem König und Adel an der Spitze. Die Kriegerkaste war nach dem Adel die angesehenste, da sie die Herschafft sicherte, sich allerdings bei ihren Entscheidungen an den religiösen Zeremonialhandlungen der Priester orientierte und Kriegsgefangene für die Menschenopfer beschaffte.

Im Verständnis der Azteken existierte eine Ordnung der selbst die Götter unterworfen waren. Die Götterwelt der Azteken war Vielfältig, vielgestaltig und überaus rätselhaft. Größte Verehrung genossen zwei Gottheiten, denen im Templo Mayor geopfert wurde. An erster Stelle der Hauptgott Huitilopochtli, »Kolibri des Südens« der das Aztekische Volk auf langer Wanderschaft ins „gelobte Land“ geführt hatte. Ausserdem wurde er auch als Kriegs- und Sonnengott verehrt. Parallel dazu hatte der Regengott Tlaloc im Templo Mayor seinen Sitz. Er brachte den wichtigen Regen und sorgte damit auch für die Einbringung der lebensnotwendigen Ernte. War Huitzilopochtli der oberste Schutzgott der Azteken, so war Quetzalcoatl »Gefiederte Schlange« die eigentliche Schöpfergottheit, die den sterblichen Menschen das Wissen einimpfte. Darüber hinaus wurde er als Windgott Ehecatl verehrt, der wie der Regengott Tlaloc das lebensspendende Nass herbeiführte.

Unter Ahuitzotl dehnte sich die Herrschaft der Azteken weit über das Tal von Anahuac aus. Die Azteken waren ein kriegerisches Volk und führten mit ihren Feinden regelmäßige Kämpfe, so genannte Blumenkriege „ritualisierte Feldzüge“ um den Nachschub an Gefangenen für die Opferungen zu sichern und die Götter zu beschwichtigen. Viele der in Kriegen gemachten Gefangenen wurden in Tenochtitlan in religiösen Riten geopfert um Sonne und Mond in Bewegung zu halten und die Götter günstig zu stimmen wie zum Beispiel Huitzilopochtli den Kriegsgott und Tonatiuh den Sonnengott. Wenn sich die Sonne verfinsterte, fürchteten sie, Huitzilopochtli könne im Streit gegen die Mächte der Finsternis den Kürzeren ziehen und Dämonen würden auf der Erde ihr Unwesen treiben. Die Priester behaupteten, sie müssten Huitzilopochtli im Kampf gegen die Dämonen mit Blut stärken. Sie legten Menschen auf die Altäre, schnitten deren Brustkorb auf und rissen das zuckende Herz heraus. Die zurückkehrende Sonne, so schien es, gab ihrer grausamen Tat Recht. Blumen symbolisierten für sie menschliches Blut, das Schlachtfeld nannten sie Blumenwiese.

Der Nachfolger Ahuitzotls, sein Neffe Moctezuma II. („Xocoyotzin“, der Jüngere), festigte die Vorherrschaft der Azteken in dem großen Herrschaftsgebiet. Sein Interesse galt jedoch mehr den Künsten als einer weiteren militärischen Expansion. Am 24. April 1519 überbrachten ihm Boten die unglaubliche Nachricht, von Osten, vom Meer her, sei Quetzalcoatl, der weißhäutige Gott-König aus vergangenen Zeiten, zurückgekehrt. Hernán Cortes war drei Tage zuvor mit seinem Gefolge an der Ostküste gelandet. Der Eroberer Cortés ließ 1521 die Stadt Tenochtitlán dem Erdboden gleichmachen und auf ihren Ruinen baute er das heutige Mexiko-Stadt auf.

Wie bringt man ein Reich mit nur ein paar Hundert Soldaten zu Fall ?
Um den Untergang des Aztekischen Reich besser zu verstehen, sollte man folgendes darüber wissen. Durch immer heftigere, und brutalere Kriegszüge schufen sich die Azteken bis zum Auftauchen der Spanier eine breite Opposition der unterdrückten Völker zwischen Pazifik und Golf von Mexiko. Es musste nur einer kommen, um die Opposition zu bündeln, und dieser eine war schließlich Hernan Cortés, der mit zahlreichen Indio-Völkern Bündnisse einging, so standen rund 300000 verbündete Indios hinter den Spaniern, die nur darauf warteten, ihren früheren Unterdrückern zu demütigen.

Und dann noch der Aberglaube der Azteken, der Sage nach soll „Quetzalcoatl“ (gefiederte Schlange) der weißhäutige Gottkönig aus vergangenen Zeiten, nach seinem Sturz auf einem Floß gen Osten geflohen sein, mit dem Versprechen eines Tages vom Meer her zurückzukehren und sein altes Reich wieder in Besitz zu nehmen. Dem Aztekischen Kalender nach, sollte der Gottkönig im ersten Jahr der Epoche „Schilfrohr“ zurückkehren, genau in diesem Jahr landete Cortés in Yucatán. Montezuma II König der Azteken glaubt fest daran, dass der einst vertriebene Gott Quetzalcoatl zurückgekehrt sei um sein Volk erneut zu versklaven. Hernando Cortés wusste durch seine Dolmetscher um die Legenden und Dämonenglauben der Eingeborenen, so wies er zum Beispiel seine Männer an öffentlich mit den Pferden und Kanonen zu reden um die Eingeborenen weiter zu verängstigen und was konnte man schon tun gegen einen Gott mit »Eiserne« Soldaten, »Dämonischen« Pferden und »Feuerspuckende Stöcke« den Kanonen. Der Untergang des Aztekenreiches hatte begonnen….