Maya Codices

Zu den herausragenden kulturellen Leistungen der Maya zählt die Speicherung von Informationen in Form von Bilderhandschriften, bekannt auch als Codex. Die Schriften überliefern die Kenntnisse der Maya, etwa in Astronomie und Mathematik. Die Maya waren die einzigen, die zu ihrer Zeit ein am weitesten entwickeltes Schriftsystem beherrschten, das auch heute noch nicht vollständig entschlüsselt ist.

Das Papier für diese Bücher wurde aus der Rinde des Feigenbaumes »Ficus cotinifoli« hergestellt. Die Rinde wurde mit Stärke gemischt und dann flach geklopft und mit einer dünnen Stuckschicht überzogen.

Zitat von Diego de Landa aus seinem Buch »Relacion de las cosas de Yucatán«

»Wir fanden eine große Zahl von Büchern mit Zeichnungen, aber da sie nur Aberglauben und Teufelswerk enthielten, verbrannten wir sie alle, was die Maya zutiefst bedrückte und ihnen viel Leid bereitete.«

Besonders traurige Berühmtheit erlangte Diego de Landa – der damalige Bischof von Yucatán als er am 12. Juli 1561 durch seine Besessenheit und religiösen Eifer vor dem Franziskanerkloster in Mani alles in Maya niedergeschriebene sowie ihre Götzen und andere Objekte der Mayas verbrennen lies, was dazu führte, dass uns heute nur noch Teile von vier Maya Codices (Sing. Codex) erhalten geblieben sind, die uns heute noch einen kleinen Einblick in die Vergangenheit der Maya geben.

Die Codices wurden nach ihrem heutigen Aufbewahrungsort benannt, wobei der Grolier Codex und der Pariser Codex nur Fragmente, längerer nicht mehr erhaltener Codices sind:

Die Einteilung der Codices ist im Wesentlichen in vier Abschnitte unterteilt:

  • Ritual- und Weissage Kalender basierend auf 260-Tagekalender
  • astronomische Berechnungen über Sternenkonstellationen
  • mythologisch-astrologische Kalender mit Wetter- und Erntevorhersagen
  • Ritual- und Wahrsagekalender