Baja California, 1300 Km lang und ca. 150 Km breit.

Die Halbinsel Baja California im Nordwesten Mexikos ist eine über weite Strecken noch unberührte Naturlandschaft, wie das großräumige Biosphärenreservat von El Vizcaíno. Zwischen Fischerdörfern und versprengten Jesuitenmissionen gibt es dort viele einsame Strände, wo sich Grauwale und Meeresschildkröten beobachten lassen. Die Halbinsel Baja California besteht aus den zwei Bundesstaaten Baja California Norte und Baja California Sur. Die Halbinsel ist ein Geheimtipp für Hochseefischen, Ökotourismus, Whale Watching und Wassersport, sie präsentiert sich wild-romantisch und wirkt wie ein Magnet auf Abenteurer, Angler, Camper und Taucher. Die Halbinsel ist trotz ihrer Schönheit und Vielfältigkeit nur wenig dicht besiedelt, und bietet dafür zahlreiche Campingplätze und Trailerparks.

Der Tourismus ist heute die Einnahmequelle Nummer 1. Die Pazifikküste ist mit ihrer Brandung das Mekka der Wellenreiter. Die Wellen erreichen in den Wintermonaten eine Qualität, die sonst nur für Australien und Hawaii gelten. Die so genannte „Transpeninsular“ verbindet seit 1976 den Norden mit dem Süden und die Reisende kommen selbst in die unwegsamsten und einsamsten Gegenden, unvergleichlich schön, verwegen und extrem heiß. Diese Hauptverkehrsstraße ist 1.680 Kilometer lang und reicht von Cabo San Lucas, dem südlichsten Punkt der Halbinsel bis zur US Amerikanischen Grenze. Die wüstenartige Landschaft entlang der Hauptverkehrsstraße bezaubern durch ihre unvergessliche Schönheit. Mitten in dieser trockener Landschaft liegt der dicht bewaldete Nationalpark San Pedro Màrtir, wo auch eines der großen Observatorien des Landes beheimatet ist.

Mit Investitionen von fast zwei Milliarden US-Dollar soll die »Escalera Náutica« das größte touristische Entwicklungsprojekt in Mexiko seit dem Bau des Karibikbadeortes Cancún in den 70er Jahren werden. Im Rahmen des Projektes »Escalera Náutica« (Nautische Treppe) sollen auf der Halbinsel und an einigen Punkten der Festlandsküste insgesamt 27 Yachthäfen neu oder ausgebaut werden. Sie sollen Sportboote, hauptsächlich aus den benachbarten USA, anziehen. Auch neue Straßen sind geplant, um die Häfen auf dem Landwege zu erreichen.

Auf der trockenen Halbinsel am Pazifik, gedeihen vor allem die Kakteen, wovon es weit über 4000 Arten in Mexiko gibt, fünfzig davon gibt es nirgendwo sonst auf der Welt, zum Beispiel die bis zu 20 Meter hohen und über 2 Meter dicken Cardon Kakteen. Baja California trägt zu recht den Namen »Kakteengarten« von Mexiko.

Ensenada

Die Hafenstadt Ensenada hat ca. 260000 Einwohner und liegt 112 km südlich von der Grenze mit den Vereinigten Staaten. Im August startet bei Ensenada im Norden an der kalifornischen Grenze die traditionelle Weinlese. Hier gibt es zahlreiche angesehene Weingüter. Neben dem Weinanbau widmen sich die Einwohner von Ensenada auch dem Fischfang. Zweimal im Jahr starten in Ensenada bekannte Rallyes in die Wüste der Halbinsel Baja California, die Baja 500 im Juni und die Baja 1000 in November.

Cabo San Lucas

Der Ort liegt an der äußersten Südspitze der Halbinsel und war früher einmal ein Fischerhafen, der sich zu einem der wichtigsten touristischen Zentren des Landes verwandelt hat. Los Cabos besticht durch seine Naturschönheiten, vor allem die Meereslandschaft und den Luxushotelanlagen mit wunderschön angelegten Golfanlagen. Die wohl bekannteste Attraktion ist der „El Arco“, ein heller ausgewaschener Felsbogen im Meer, genau an der Stelle wo der Pazifik und das warme Cortes Meer zusammentreffen. Das Cortés-Meer entstand, als sich die Halbinsel vor Millionen von Jahren vom Festland ablöste – ein Prozess, der noch andauert, Jahr für Jahr driftet die Halbinsel ca. sechs Zentimeter nach Nordwesten in den Pazifik.

La Paz

La Paz, die Hauptstadt des Bundesstaates Baja California Sur, liegt in einer Bucht am Golf von Kalifornien mit reichlichen Tauchergebiete. Von dort aus kann man Schiffsexkursionen zu den vielen Inseln unternehmen und auch die fliegenden Fische anschauen.

Mexicali

Mexicali ist die Hauptstadt von Baja California Norte. Die Grenzstadt liegt an einer Eisenbahnverbindung und wird von zahlreichen Touristen besucht und ist ein guter Ausgangspunkt, um die umliegenden Berge und die Landschaft der Rumorosa zu erkunden. Ein Besuch im Museo del Estado lohnt sich, es gibt Auskunft über Natur, Kultur und vor allem über die Geschichte der Baja California.

Rosarito

Rosarito liegt ca. 40 km südlich der US-Grenze, bekannt durch das mexikanische Filmstudio, in dem „Titanic“ und „Pearl Harbour“ gedreht wurde. Inzwischen ist daraus ein Themenpark „FOX-ploration“ geworden, dessen Hauptattraktion ist das ca. 250 Meter lange Modell der Titanic, das in einem Bassin mit 65 Millionen Liter Seewasser schwimmt. Auch die lebensgroßen Schiffsmodelle, die für Pearl Harbour gesprengt wurden, sind hier ausgestellt.

Tijuana

Die südlich der Grenze der Vereinigten Staaten von Amerika gelegene und weltweit bekannte Grenzstadt zählt mit seinem attraktiven Nachtleben und seiner Touristenmeile „Avenida Revolución“ zu den meist besuchten Orte auf der Welt. Schon während der Prohibitionszeit (1920-1933), als in den USA der Verkauf von Alkohol verboten war, nahm der Ort einen schnellen Aufschwung. Durstige Amerikaner überquerten in Scharen die Grenze, um in den Saloons und Cantinas dem Genuss von Bier und Tequila zu frönen. Der Grenzübergang San Diego/Tijuana ist der am meisten frequentierte der Welt. Im Durchschnitt passieren hier 300.000 Menschen pro Tag den Kontrollpunkt zwischen Mexiko und den USA. Wer vom Grenzübergang aus nach zehn Minuten Fußmarsch auf der Avenida Revolution landet, wähnt sich nicht in Mexiko, sondern eher auf einer Art Reeperbahn Kaliforniens. Hier gibt es vor allem dreierlei: Alkohol, Drogen und Sex. Darüber hinaus versuchen allnächtlich mehrere tausend Mexikaner, die Grenze illegal zu überwinden. Heute gibt es einen ausgeprägten Gesundheitstourismus, Ärzte, Zahnärzte die dem Patienten nicht so tief in die Tasche greifen wie in den USA sind gut besucht. Die Industrie erzeugt heute elektronische Geräte, Textilien und Lebensmittelkonserven. Gut gehen außerdem kubanische Tabakläden, da der Verkauf kubanischer Zigarren in den USA wegen des Handelsembargos gegen Kuba verboten ist.